Öle für Katzen: Welche wirklich helfen – und welche du besser vermeidest
Von Lachsöl bis Kokosfett: Ich zeige dir, welche Öle deine Katze brauchen kann – und welche du lieber weglässt.

Hier erfährst du, welche Öle wirklich sinnvoll sind, worauf du besser verzichtest – und wie du sie richtig einsetzt.
Warum überhaupt Öl – und was bewirkt es?
Öle liefern nicht nur essenzielle Fettsäuren, sondern auch Energie in Form von Fett. Sie sind also nicht einfach ein „gesundes Extra“, sondern haben klare Aufgaben: Entweder als Kalorienlieferant oder zur gezielten Versorgung mit wichtigen Fettsäuren – allen voran Omega-3.
Besonders wichtig für Katzen sind die langkettigen Omega-3-Fettsäuren EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure). Diese wirken entzündungshemmend, stärken Haut, Fell, Immunsystem und Gelenke – und sind bei BARF oder Kochrationen fast immer zu ergänzen.
Warum pflanzliche Öle wie Leinöl, Hanföl & Co. keine gute Wahl sind
Vielleicht hast du schon von den „wertvollen Omega-3-Quellen“ Leinöl oder Hanföl gehört. Für uns Menschen können sie tatsächlich sinnvoll sein – für deine Katzen leider nicht.
Der Grund: Katzen fehlt ein entscheidendes Enzym, dass sich Delta-6-Desaturase nennt, im Stoffwechsel, um die in pflanzlichen Ölen enthaltene Alpha-Linolensäure (ALA) in die wirksamen Formen EPA und DHA umzuwandeln.
Das bedeutet: Leinöl, Hanföl oder Weizenkeimöl bringen deiner Katze keinen Omega-3-Nutzen.
Was schlimmstenfalls passieren kann: Du verlässt dich auf „gesundes Pflanzenöl“, deckst damit aber nicht den tatsächlichen Bedarf deiner Katzen – und im schlimmsten Fall verschlechtert sich ihr Gesundheitszustand sogar.

Diese Öle sind sinnvoll – und warum
🐟 Fischöl (z. B. Lachsöl)
Liefern: Omega-3-Fettsäuren (EPA & DHA)
Indikationen: Zufuhr von Omega-3 ist bei fast allen Katzen und vielen gesundheitlichen Themen sinnvoll – ob Allergien, Hautprobleme, Arthrose, chronische Entzündungen oder einfach zur Prävention.
Anwendung: direkt zum Futter geben – dauerhaft möglich
Dosierung:
- Bei BARF/Kochfutter: 1–2 ml pro kg Futter
- Bei Nassfutter: 0,25–0,5 ml täglich pro Katze
- Bei Erkrankungen kann auch höher dosiert werden - das gehört aber in eine individuelle Beratung
Wichtig: Omega-3-Fettsäuren sind hitzeempfindlich – auch wenn Fischöl im Nassfutter enthalten ist, ist eine zusätzliche Gabe sinnvoll.
Kontraindikationen:
→ Vor Operationen Ölgabe (gerade wenn höher dosiert) pausieren oder reduzieren – Fischöl kann die Blutungsneigung leicht erhöhen. Bei akuten Eingriffen: Tierärzt:in unbedingt informieren.
Anmerkungen:
- Mit Vitamin E ergänzen (ca. 10 IE pro 1 ml Öl)
- Kühl und dunkel lagern (Kühlschranktür), kann eingefroren werden
- Bei Fischallergie: Algenöl als gute Alternative
🦐 Krillöl
Lieferant von EPA & DHA, dazu das Antioxidans Astaxanthin – wirkt entzündungshemmend & zellschützend.
Meist in Kapseln erhältlich – färbt stark.
Anwendung und Dosierung wie Fischöl.
Anmerkung: Bei (Futter-)Milbenallergie: mögliche Kreuzreaktion mit Krillöl
🌿 Algenöl
Die perfekte pflanzliche Alternative zu Fischöl, besonders für Katzen mit Fischallergien oder wenn du Fisch bewusst vermeiden möchtest. Enthält ebenfalls EPA & DHA in direkt verwertbarer Form.
Anwendung & Dosierung wie Fischöl.

🐠 Lebertran
Kein Fischöl im klassischen Sinne, sondern Vitaminträger (A & D).
Nicht zur Deckung von Omega-3 geeignet, aber sinnvoll, wenn beim BARFen kein Fisch gefüttert wird.
❗ Nur in berechneter Dosierung geben – Überdosierung kann gefährlich werden.
Auch hier Vitamin E ergänzen und auf Haltbarkeit achten.
🌸 Nachtkerzenöl & 🌱 Borretschöl
Liefern: Gamma-Linolensäure (GLA), eine Omega-6-Fettsäure mit entzündungsmodulierender Wirkung
Indikationen:
- Entzündliche Hauterkrankungen
- trockene, schuppige Haut
- Unterstützung im Fellwechsel
- diabetische Polyneuropathie
Dosierung:
- 2–3 Tropfen täglich pro Katze, als 4–8-wöchige Kur
- Immer zusätzlich zu einem Omega-3-haltigen Öl geben
Anwendung: direkt unters Futter mischen
Kontraindikationen: Bei Anfallserkrankungen nur nach Rücksprache mit dem Neurologen
Lagerung: kühl, dunkel; kann eingefroren werden
🥥 Kokosöl – nur selten sinnvoll
Kokosöl enthält überwiegend gesättigte Fettsäuren und keine wertvollen Omega-3- oder Omega-6-Fettsäuren. Als dauerhafte Ergänzung bringt es deiner Katze also keinen ernährungsphysiologischen Vorteil.
💡 Ausnahme: Bei sehr stark allergischen Katzen, die auf viele Fleischsorten und tierische Fette reagieren, kann Kokosöl eine alternative Fett- und Energiequelle darstellen – wenn wirklich keine andere Zutat vertragen wird.
Dann ist es wichtig sicherzustellen, dass deine Katze über andere Quellen ausreichend mit Arachidonsäure (nur in tierischem Gewebe enthalten) versorgt wird. Ohne sie kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Diese Öle solltest du vermeiden
❌ Leinöl, Hanföl, Weizenkeimöl
Enthalten zwar Omega-3-Vorstufen (ALA), die deine Katze aber nicht in EPA/DHA umwandeln kann.
👉 Nutzenlos für Katzen, wenn es um Omega-3-Versorgung geht.
⚠️ Sonnenblumenöl, Rapsöl, Walnussöl
Diese Öle enthalten große Mengen Omega-6-Fettsäuren, die in der Katzenernährung ohnehin schon im Übermaß vorhanden sind.
Ein Zuviel kann entzündliche Prozesse sogar fördern, statt sie zu lindern.
🚫 Schwarzkümmelöl
Für Katzen giftig! – bitte auf keinen Fall verwenden.
Fazit: Klarheit statt Chaos im Ölregal
Nicht jedes Öl ist für Katzen sinnvoll – und vieles, was du aus der menschlichen Ernährung kennst, hilft deiner Katze nicht weiter.
Setze lieber auf ein gutes Fischöl oder Algenöl für die tägliche Omega-3-Versorgung. Ergänze bei Bedarf gezielt mit Nachtkerzen- oder Borretschöl, wenn Haut oder Fell Unterstützung brauchen. Verzichte auf unnötige Küchenöle – und lass die Finger von Schwarzkümmelöl.
Wenn du dir nicht sicher bist, welches Öl wirklich passt, oder wie du es am besten kombinierst, begleite ich dich gern – mit Futterplan, Webinar oder persönlicher Beratung.





