CNI bei Katzen: Wenn die Nieren leise Hilfe rufen

Mandy Kneeland

Warum du mit Wissen, Ernährung und Beobachtung so viel bewirken kannst

Viele Katzen bekommen im Alter eine Nierenschwäche – oft, ohne dass es sofort auffällt.
Vielleicht trinkt deine Katze plötzlich mehr, das Fell wirkt stumpfer oder sie frisst nicht mehr mit dem gewohnten Appetit. Solche kleinen Veränderungen können erste Signale einer beginnenden chronischen Niereninsuffizienz (CNI) sein.

In meiner Praxis begegne ich der CNI besonders häufig. Ich sehe, wie unterschiedlich Katzen auf diese Erkrankung reagieren – und wie viel man mit dem richtigen Wissen, einer angepassten Fütterung und sanfter Unterstützung erreichen kann.

Was passiert bei einer CNI eigentlich?

Die Nieren sind die Filteranlage des Körpers – sie reinigen das Blut, scheiden Abfallstoffe aus und halten den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt im Gleichgewicht.
Wenn sie über längere Zeit geschädigt werden, verlieren sie nach und nach ihre Filterleistung. Abfallstoffe bleiben im Blut, und der Körper gerät aus der Balance.

Eine CNI entwickelt sich meist schleichend – über Monate oder Jahre. Darum ist sie so tückisch: Erst wenn ein großer Teil der Nierenfunktion verloren ist, zeigen sich deutliche Symptome.

Früherkennung rettet Lebensqualität

Je früher eine Nierenerkrankung erkannt wird, desto besser kannst du deine Katze unterstützen.
Lass ab dem 7. bis 8. Lebensjahr regelmäßig
Blut- und Urinuntersuchungen durchführen – bei Risikokatzen (z. B. mit Zahnproblemen oder Vorerkrankungen) auch früher.

Achte zu Hause auf:

  • Trinkmenge & Pinkelverhalten
  • Gewicht & Muskulatur
  • Appetit & Fellzustand

Früherkennung bedeutet nicht, ständig in Sorge zu sein – sondern bewusst hinzusehen, um rechtzeitig handeln zu können.

Ernährung: Der Schlüssel zur Unterstützung

Die Ernährung ist bei CNI das wichtigste Werkzeug, das du selbst in der Hand hast.
Sie entscheidet maßgeblich darüber, wie stark die Nieren belastet werden – und wie gut deine Katze sich fühlt.

Grundprinzipien:

  • Phosphorreduziert, entweder durch die Zusammensetzung oder mit Phosphatbinder → entlastet die Nieren
  • Hochwertiges, gut verdauliches Eiweiß → versorgt den Körper ohne zu überfordern
  • Ausreichend Flüssigkeit → Nassfutter, Brühen, Trinkbrunnen
  • Omega-3-Fettsäuren → wirken entzündungshemmend
  • B-Vitamine & Antioxidantien → schützen Zellen und fördern Energie

Nicht jede Katze frisst Diätfutter – und das muss sie auch nicht. Oft ist eine individuell angepasste Fütterung mit BARF, gekochter Ration oder hochwertigem Nassfutter, passenden Ergänzungen und etwas Kreativität die bessere Lösung. Wichtig ist: Die Ernährung soll helfen, nicht stressen.

Ganzheitlich begleiten

Neben der Ernährung können auch sanfte naturheilkundliche Ansätze wie Kräuter (z. B. Brennnesselsamen) oder Vitalpilze (Cordyceps, Reishi) unterstützen. Sie wirken entlastend, stärkend und fördern das allgemeine Wohlbefinden.

Die Kombination aus schulmedizinischer Basis, angepasster Ernährung und gezielter naturheilkundlicher Begleitung bietet den größten Erfolg – und schenkt vielen Katzen spürbar mehr Energie und Lebensfreude.

Webinar-Tipp: CNI bei Katzen ganzheitlich verstehen & begleiten

Wenn du tiefer in das Thema eintauchen möchtest, lade ich dich herzlich zu meinem Webinar „Chronische Niereninsuffizienz bei Katzen – verstehen, begleiten, füttern“ ein.
Ich erkläre dort, wie die Nieren funktionieren, was Blut- und Urinwerte wirklich bedeuten und wie du deine Katze mit Herz, Wissen und Logik unterstützen kannst – ganz ohne Fachchinesisch.

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